Insgeheim hatte sich Vincent Wagner (38) einen schöneren Rahmen für ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Rot-Weiss Essen gewünscht.
Der Trainer der U23 des Bundesligisten TSG Hoffenheim klopfte mit seiner Mannschaft in der vergangenen Regionalliga-Saison lange ans Tor zur 3. Liga. Im Saisonendspurt musste Wagner aber die Stuttgarter Kickers und den späteren Aufsteiger VfB Stuttgart II vorbeiziehen lassen. Nichtsdestotrotz wurde der Vertrag des langjährigen RWE-Spielers (2007 bis 2014) und späteren U19-Trainers in Sinsheim um zwei weitere Jahre verlängert.
Am kommenden Sonntag gibt es kein Pflichtspiel in der 3. Liga sondern ein freundschaftliches Wiedersehen mit seinem Herzensklub, dem er im Saisonendspurt der Spielzeit 2021/22 als Co-Trainer zum Aufstieg in die 3. Liga verholfen hatte.
Als Spieler feierte der ehemalige Abwehrspieler mit RWE 2011 den Aufstieg in die Regionalliga. Im Bottroper Jahnstadion stehen sich Drittligist RWE und Wagners TSG-Talente ab 13 Uhr gegenüber (ab 12:30 Uhr im RevierSport-Liveticker). Gespielt werden viermal 25 Minuten. "Da wir in Bottrop spielen und es 'nur' ein Freundschaftsspiel sein wird, sind die Gefühle überschaubar. Ich freue mich auf jeden Fall, nach zwei Jahren mal wieder ins Ruhrgebiet und nach Essen zurückzukommen", sagt Wagner im Interview mit der WAZ.
Wagner geht in seine dritte Saison als Trainer der Hoffenheimer U23. Im April wurde sein Vertrag in Sinsheim bis zum Sommer 2027 verlängert. Der 38-Jährige wolle sich nun für die Teilnahme am nächsten Fußballlehrer-Lehrgang bewerben. Wagner geht seinen persönlichen Weg als Trainer, Rot-Weiss Essen bleibt für ihn ein wichtiges Thema: "RWE werde ich mein ganzes Leben verfolgen. Der erste Blick am Wochenende geht nach wie vor zum Essener Ergebnis, um zu schauen, wie die Jungs abgeschnitten haben."
Vincent Wagner: RWE-Saison wird eine "Herausforderung"
Der Familienvater weiß vor dem Freundschaftsspiel am Sonntag in Bottrop auch, dass die Essener einige Leistungsträger wie Felix Götze, Marvin Obuz und Kapitän Vinko Sapina verloren haben. Die kommende Spielzeit werde daher "eine Herausforderung". Er nimmt dabei auch die RWE-Fans in die Pflicht. "Ich denke, Markus, Christian und „Dabro“ werden die Herausforderung meistern, wenn die Fans wieder etwas Geduld mitbringen. Ich hoffe, dass RWE die Leistung der Vorsaison bestätigen kann und eine stressfreie Runde spielt. Ich glaube, damit könnte man nach den etwas größeren Umbrüchen im Sommer zufrieden sein."
Was Wagner sonst noch zur Entwicklung von Rot-Weiss Essen und den Wirbel um den Wechsel von RWE-Eigengewächs Ahmed Etri zu seiner Hoffenheimer U23 sagt, lesen Sie hier im ausführlichen WAZ-Interview.